Preetz, größte Stadt im Kreis Plön
Stadtwappen Preetz
Durch einen goldenen Wellenbalken geteilt von Blau und Rot. Oben ein silberner Fisch, unten das silberne holsteinische Nesselblatt. Der im oberen Teil des Wappens befindliche Fisch soll die frühere hauptsächliche Ernährungs-grundlage der Bewohner dieses Gebietes darstellen.
Preetz ist aufgrund der einstmals bedeutenden Berufsstände der Schuhmacher auch als die Schusterstadt bekannt und mit rund 16.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis. Der Postsee, nordwestlich von Preetz gelegen, wird von der Alten Schwentine durchflossen, der Kirchsee im Zentrum und der Lanker See südlich von der Schwentine. Der Kirchsee ist eigentlich nur eine Verbreiterung von der Schwentine. Die Schwentine fließt vom Lanker See durch den Kirchsee weiter in Richtung Kiel. 1185 wird der Ort Poretz erstmals von Ecbrecht Procensis in den Versus de Vicelino erwähnt. Bereits zu der Zeit der Wenden war hier eine Furt über die Schwentine und Verbindung zwischen Wagrien und Holstein. 1210 entstand eine erste Kirche und 1211 gründete Graf Albrecht von Orlamünde das Kloster Preetz des Benediktinerinnenordens. Er sorgte damit für den entscheidenden Impuls für die Entwicklung des Ortes im Mittelalter. 1226 erneuerte Adolf IV. von Schauenburg und Holstein die Stiftung des Klosters und schenkte es den Nonnen. 1268 entstand die Klosterkirche. Bis 1867 stellte das Kloster die höchste Verwaltungsinstanz dar und übte die Rechtsprechung aus. Der Flecken Preetz entwickelte sich mehr und mehr zu einem ländlichen Zentrum des Handwerks mit dem Schwerpunkt Schuhherstellung. Um 1850 waren in der Stadt rund 160 selbständige Schuhmachermeister tätig. 1852 erhielt Preetz die erste Straßenbeleuchtung. Nach dem Bau des Bahnhofs 1864 wurde 1871 das Rathaus gebaut, vor dem noch heute die 1871 gepflanzte Eiche steht. Am 17. Mai 1870 schließlich bekommt Preetz eingeschränkte Stadtrechte 1901 dann die vollen Stadtrechte.
Rathaus
Bahnhof
Schusterdenkmal
Schusterjunge
Kirchsee mit Stadtkirche
Wasserturm, erbaut 1929
Der Wasserturm in Preetz ist eines der wenigen Hochhäuser in Deutschland, die gleichzeitig als Wasserturm dienten. Der Turm steht an der Straße Kleine Hufe und ragt mit seinen knapp 26 m Höhe nur wenig über die Häuser der Stadt hinaus. Reihen aus dunklen Klinkern strukturieren das sonst aus helleren Steinen bestehende Mauerwerk.
Der Turm zeigt eine eckige Bauform aus Backstein mit auskragenden Treppenhaus. In jedem der sechs unteren Geschosse war ursprünglich eine Wohnung mit 64 m² Grundfläche untergebracht. Dieser Bereich ist durch den Farbwechsel der Backsteine deutlich in der Senkrechten gegliedert. Es ergeben sich jederseits vier Felder, in den mittleren befinden sich die Fenster der Wohnungen. Über dem Wohnbereich liegt - etwas eingerückt - das Behältergeschoss mit senkrechten Zierstreifen, wenigen schmalen Fensteröffnungen und flachem Dach. Im Innern befindet sich ein aus Stahlplatten zusammengenieteter, zylindrischer Wasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 150 m³. Preetz erhielt erst verhältnismäßig spät eine zentrale Wasserversorgung. Lange Zeit reichten die ergiebigen privaten Brunnen und das saubere Wasser der Schwentine für die Bedürfnisse der Ortes aus.
In den späten 1920er Jahren begann man, den Wasserstand zu senken. Damit sank auch der Grundwasserspiegel. Nachdem schon 1954 Jugendgruppen die unteren beiden Stockwerke des Turms genutzt hatten, wurde 1964 der gesamte Turm zu einem Jugendheim umgebaut, wobei das Gebäude einen Anbau erhielt.
Innenstadt, Markt, Langebrückkstraße und alte Häuser
Wir haben durchaus eine schöne Innenstadt. Unter anderem trägt die Bepflanzung die jedes Jahr erneuert wird, die neue Marktuhr sowie die Verkehrsberuhigung dazu bei. Jeden Mittwoch und Samstag findet auf dem Marktplatz der Wochenmarkt statt, wo viele Landwirte und Firmen der Umgebung ihre Prudukte anbieten.
Viermal im Jahr ist Flohmarkt, und diverse andere Veranstalltungen wie Kunsthandwerkermarkt, Preetzer Kulturnacht, Preetzer Schusterfest, Verkaufsoffener Sonntag, Preetzer Schusterlauf runden das Angebot ab. Schön anzusehen sind unsere Historischen Gebäude wie die Preetzer Cafestuben in der Langebrückstraße. Es ist ein Patrizierhaus und wurde ca 1630 gebaut. Das älteste Giebelhaus ist das Grothkopfsche Haus in der Kirchenstraße an der Stadkirche. Ca 1738 gebaut und beinhaltete Jahrzehnte eine Schneidrei.
Selbstverständlich kommen in Preetz auch die Radfahrer auf ihre Kosten. Angefangen von der Schusteracht über die vielen Radwege rund um den Kirchsee, Postsee sowie Lanker See. Kaum aus dem Haus ist man schon irgenwie auf einen Sandweg. Das Angebot ist in Preetz reichhaltig und führt immer um und durch die Stadt.
Praxis Dr.Rauch
Langebrückstraße
Marktplatzuhr
Brillen Rottler
Ecke Seeblick
Kloster, Geschichte, Gebäude und Führung
Preetz, um 1960
Ich habe bei den eingescannten Dias von Günter Müller Bilder von Preetz bekommen. Sie sind enstanden Anfang der 60.er Jahre und sind teils von der H. Donath Malzfabrik, Kieler Straße (gegründet 1891) fotogafiert worden. Heute ist die Fabrik abgerissen, und auf dem Gelände stehen Wohnhäuser.
Bis zum 14. Juni 2004 verlief die Bundesstraße 76 in Nord-Süd-Richtung durch Preetz, heute verläuft die Straße östlich der Stadt.